Farbgebung - jetzt bloß nicht pfuschen!

Nun erfolgt die Lackierung. Ich nahm handelsübliche Spraydosen in entsprechenden RAL-Tönen in mattem bzw. seidenmattem Farbton. Zunächst besprühte ich den Unterwasserbereich, denn klebte ich diesen grob ab und versah die Bereiche am Vorschiff und Heck sowie das B-Deck mit weißer Farbe. Das funktioniert ganz gut, man muss die Farben nur gut aufschütteln, sehr dünn sprühen und beim ersten Mal Drücken auf die Sprayflasche den Strahl nicht auf das Modell richten (aus der Dose kommen dann meist dicke Tropfen, die eine unschöne Oberfläche ergeben).

Nun wird die Kielwasserlinie angerissen. Das kann man sehr gut machen, indem man einen Bleistift in der richtigen Höhe auf einen Klotz klebt und nun ganz langsam mit diesem Stift am plan stehenden Modell entlang fährt. Das Abkleben des Unterschiffes erfolgt nun mit dünnem Malerband. Wichtig ist, dass sowohl oberhalb als auch unterhalb der nun schwarz zu spritzenden Farbe alles komplett mit Zeitungspapier oder Folie abgeklebt wird, denn der Farbnebel setzt sich besonders gern an solchen Stellen ab, auf denen er gar nichts zu suchen hat. Das Klebeband muss gut anliegen, damit die Farbe nicht dahinterläuft und unschöne Übergänge produziert. Dies ist besonders wichtig zwischen der roten Unterwasserfarbe und dem schwarzen Rumpf, während zwischen schwarz und weiß ja notfalls das gelbe Bändchen der White Star-Line einiges vertuschen kann, das zum Schluss aufgeklebt werden sollte.

 

Wundern Sie sich bitte nicht, dass man für manchen Farbgang sechs oder acht Schichten benötigt, bis die erforderliche Deckung erzielt ist. Wer mit einer Schicht fertig ist, der sollte sich die Lackierung dann doch einmal bei Tageslicht betrachten und wird sich ärgern, denn Farbnasen sind das Ergebnis und machen hunderte Stunden zuvor geleisteter Arbeit zunichte. Ich habe schon viele Modelle gesehen, die sehr ordentlich gebaut wurden und bei denen eine liederliche Farbgebung mit Tropfnasen und unschönen Farbübergängen das ganze Modell verunschönten, ja sogar ins Laienhafte versetzten.

 

Hinein mit den Bullaugen

Hier ist also wieder Geduld gefragt. Erst jetzt können übrigens die Bullaugen eingesetzt werden. Das geschieht, indem man die lackierte Folie mit einem Dorn durchsticht und die Folienreste nach hinten durchdrückt. In dieses saubere Loch kommt dann das Bullauge, wie im entsprechenden Artikel beschrieben. Mit etwas Druck und einen harten Holzklotz wird das Bullauge in die Öffnung gedrückt, notfalls mit einem kleinen Schlag nachgeholfen. Von innen sollte das Bullauge dann noch zusätzlich mit dickflüssigem Epoxy bzw. Kleber abgedichtet werden, sofern es sich um ein Fahrmodell handelt.

 

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