Maße am Original abgenommen

Der Rumpf entstand auf Helling über Kopf auf Spanten aus Birkensperrholz. Zum Verfahren wurde bereits bei anderen Veröffentlichungen ausreichend berichtet, sodass ich an dieser Stelle dazu keine weiteren Ausführungen machen möchte. Beplankt wurde anschließend mit Balsaholzstreifen von 5 mm Stärke. Dieses Holz ist sehr weich und lässt sich sehr gut schleifen. Da ich generell nur Standmodelle baue (das Fahren gibt mir im Gegensatz zum Bauen nicht den gewünschten Spaß), ist die Stabilität mehr als ausreichend. Nach mehr oder weniger langen Schleif- und Spachtelzyklen und dem anschließenden Straken des Rumpfes entstand so die finale Form. Bei diesem Schritt überlegte ich bereits, wie ich das spätere Schanzkleid darstelle und vor allem auch, wie ich es zum Halten bekomme. Die Lösung stellte sich so dar, dass ich an den fertigen Rumpf das Schanzkleid in entsprechender Höhe aus 0,8 mm Flugzeugsperrholz anlaminierte und bündig verspachtelte. Auf diesen Schanzkleidrohling klebte ich später Kiefernholzleisten von 6 x 0,5 mm, deren Ränder ich vorher mit einem schwarzen Eddingstift behandelt hatte. So konnte die Kalfaterung gut nachgebildet werden.

 

Bevor der Rumpf lackiert werden konnte, versah ich ihn noch mit einer doppelten Schicht aus 80g-Glasgewebe, welches anschließend nochmals verspachtelt und verschliffen wurde. Beim Original des Kutters sind im Bereich des Unterschiffes bis über die Wasserlinie Metallplatten aufgebracht, um das Holz bei leichtem Eisgang zu schützen. Diese wollte ich unbedingt zeigen. Ich brauchte auch nicht lange zu überlegen, wie ich sie im Modell darstellen konnte, denn durch den Bau der Rümpfe meiner beiden Titanicmodelle hatte ich die Lösung bereits praktiziert. Ich nahm dünne, selbstklebende Metallfolie (Verkehrsschilderfolie) und rändelte mit einem Schneiderrädchen von der Rückseite her an den Stellen, wo Nieten bzw. Nägel zu sehen sein sollen, kleine Vertiefungen in die Folie. Dabei muss man ein bisschen probieren, um die richtige Tiefe der Imitationen hinzubekommen. Ich nahm eine harte Unterlage und legte eine Lage dieser Folie unter die zu bearbeitende. Somit entstand ein perfektes Bild. Diese Streifen wurden dann aufgeklebt und zur besseren Haltbarkeit nochmals mit einer dünnen Schicht Epoxidharz überrollt.

 

Ich lackierte den Rumpf mit Acrylfarben, die ich mir im Baumarkt anmischen ließ. Hier war von Vorteil, dass man sich dort kleine Kärtchen mit den Farbmustern mitnehmen und an den Schiffskörper vergleichend anhalten konnte. Die seidenglänzende Farbe wurde in drei Schichten mit dem Lackroller aufgebracht und hat eine sehr schöne Oberfläche.

 

 



Tüftelei beim Backaufbau

Lange musste ich überlegen, wie ich den Backaufbau im Modell gestaltete, denn dieses Teil aus Aluminium dürfte nur sehr schlank sein, was das Material betraf, aber immer noch genug Festigkeit besitzen, um die Reling und die vorderen Maststützen zu tragen. Ich beschloss, mir ein Modell aus Hartschaum zu bauen, welches ich verspachtelte und verschliff. Nach dem Auftragen und Polieren von Trennmittel laminierte ich nach und nach vier Schichten einer 80g-Glasfasermatte auf diesen Körper und verspachtelte und verschliff dieses Teil nochmals. Letztlich hatte ich eine ausreichend feste Konstruktion erhalten. Der obere Teil der Back war noch mit Riffelblech versehen. Um dies darzustellen, nahm ich ein Stück Riffelblech als Kunststoffimitation im entsprechenden Maßstab, legte dort ein Stück Alufolie auf uns wischte die Konturen mit einem mittelharten Pinsel nach. Die Oberfläche übertrug sich auf die Alufolie und ich konnte nach dem Zurechtschneiden diese sehr dünnen Strukturen aufkleben. Zum Schluss musste ich noch die Schweißnähte gestalten. Dies passierte durch den Auftrag von Holzleim mit einer kleinen Kanüle. Dieser Streifen härtete aus und sieht einer Schweißnaht sehr ähnlich.