Filigrane Fensterrahmen

Hier die Fenster des Gymnasiums bei meinem ersten Modell als Folienschnitt mit brauchbarem Ergebnis.
Hier die Fenster des Gymnasiums bei meinem ersten Modell als Folienschnitt mit brauchbarem Ergebnis.

Zur gehobenen Ausstattung der TITANIC zählten auch die vielen großen Fenster, vor allem auf den A-, B- und C-Decks. Hier sind teilweise knifflige Konstruktionen, die sich im Detail gar nicht mehr so darstellen lassen. Besonders auf dem B-Deck mit den Salons 1. Klasse muss man sich einige Mühe geben.

Bei meinem ersten Modell arbeitete ich hier mit Folienschnitten, die ich mir nach entsprechenden digitalen Vorlagen, die ich erstellte, in einem Fachbetrieb ausplotten ließ. Teilweise arbeitete ich auch mit Etiketten, die dann auf die Wände geklebt wurden. Das war aber wenig befriedigend.

 

Mit dem Ätzen kann man auch hier sehr gute Ergebnisse erzielen. Man kann entweder mehrere Teile zu einem Fenster zusammenkleben oder auch aus einem etwas stärkeren Ätzblech (0,3 oder 0,4 mm) Details auf einer Seite zum Vorschein bringen. Das Zeichnen der Fenster auf dem Computer ist allerdings eine etwas langwierige Arbeit. Zuvor werden bei den Aufbauten die Fensterkonturen herausgeschnitten oder auch geätzt und die Fenster nach einer anschließenden Verglasung der Öffnungen etwas erhaben aufgeklebt. Hier muss man relativ vorsichtig mit dem Kleber arbeiten, damit dieser die Scheiben nicht dauerhaft verschmiert.

 


Schornsteine als Titanic-Markenzeichen

Hier der 3. Schornstein der Titanic im Modell.
Hier der 3. Schornstein der Titanic im Modell.

Markant und Erkennungszeichen des Schiffes sind die vier hoch aufragenden Schornsteine. Man hat hier auch verschiedene Möglichkeiten, sie zu bauen. Da im oberen Teil eines Modellschiffes natürlich auch Gewicht eine Rolle spielt, sollten sie möglichst leicht ausfallen. Immerhin sind sie rund 21 cm hoch. Damit kam ein Spantengerippe mit Beplankung analog zum Rumpf nicht in Frage. Diesmal war die Lösung wärmeverformbares Abflussrohr. Zuvor hatte ich gemessen, ob der Umfang des Rohres auch dem Umfang des späteren Schornsteines entspricht. Zum Glück wurde ich fündig. Ich baute mir ein ovales Modell aus Balsaholz, das in etwa den Innenmaßen des späteren Schornsteines entsprach.

 

Ein abgelängtes Stück Abflussrohr kam nun in kochendes Wasser und nach wenigen Sekunden konnte man es (natürlich mit Handschuhen) über das Modell schieben. Dann den richtigen Winkel ansetzen und abschneiden. Dann teilte ich die Schornsteine an der Stelle, an der der obere schwarze Teil beginnt.

 

Dort wurde ein Stück 0,8 mm Sperrholz eingeleimt, welches ca. 1,5 mm größer war, als der Schornstein, so dass dieses Teil vorsteht. Am Besten, man bohrt hier gleich die jeweils sechs kleinen Löcher auf jeder Seite für die späteren Spannseile. Zum Schluss wieder verleimen, auch hier die Nietenimitation aufbringen, wie bereits beim Rumpfbau beschrieben und lackieren. An den Schornsteinen sind neben den Spannseilen auch etliche Rohre befestigt. Außerdem führen jeweils zwei Rohre vor jedem Schornstein in die Höhe. Das vordere mündet in die drei Dampfpfeifen, von denen die mittlere im Original immerhin 1,2 Meter groß war. Bis hierher geht übrigens auch eine Leiter zu einer kleinen Arbeitsplattform, die ebenfalls geätzt wurde.

Übrigens, noch ein Hinweis zu den vielen Spannseilen der TITANIC. Zunächst hatte ich Takelgarn in entsprechender Stärke genommen, doch es hing dann immer durch und sah unschön aus. Die Lösung heißt Hutgummi, den es in mehreren Stärken gibt und der am Modell immer fest verspannt erscheint.

 

Weiter mit dem Baubericht: Ätzen