Groß trifft Klein

Mein Modell ist zu Gast auf dem Original.
Bild 41: Mein Modell ist zu Gast auf dem Original.

Mir schwebte schon lange vor, dass ich das fertige Modell dann auch der Besatzung des Originals vorstellen wollte. Der Heimathafen Stralsund ist nur gut anderthalb Autostunden von Ueckermünde entfernt, sodass sich der Aufwand in Grenzen hielt. Mit dem Leiter des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes konnte ich einen Termin im Juni 2018 ausmachen. Ich informierte noch einige Pressevertreter und eine mir bekannte Redakteurin des NDR-Fernsehens von dem bevorstehenden Treffen und freute mich, dass der NDR auch zusagte. Ich reiste also mit meinem Modell an und stellte es auf dem Arbeitsdeck auf einem extra vorbereiteten Tisch ab. Zunächst war die Besatzung noch etwas verhalten, doch nach einigen Minuten konnte sie sich kaum von meinem Modell  losreißen. Details wurden besprochen und ich musste Rede und Antwort stehen, wie ich das eine oder andere Teil angefertigt habe. Kapitän und Besatzung lobten den Nachbau, was für mich als Modellbauer größter Lohn ist. Ich befürchtete natürlich auch, dass mir einige Fehler vorgehalten werden, doch das war nicht der Fall. Lediglich an einem Löschmonitor hatte ich ein Teil falsch angeklebt.

 

Für das Fernsehen gab es einen kleinen Beitrag, der am 19. Juni 2018 im Nordmagazin ausgestrahlt wurde. Ich war bei einigen Einstellungen des Kameramannes selbst überrascht, wie sich Modell und Original auf den Bildern kaum unterscheiden (Bild 41).

Fazit

Der Bau der ARKONA bereitete mir viel Freude, weil es für mich eine ganz neue Herausforderung war. Die lange Bauzeit war zwar nicht geplant, aber es kam eben immer etwas dazwischen. Beim Bau des Modells habe ich viel gelernt.

 

Etwas anderes war auch nicht geplant. Durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Stralsund (WSA) wurde das Ozeaneum in Stralsund auf mein Modell aufmerksam. Bislang war dort ein Leihmodell des WSA ausgestellt. Da die Wasserverwaltung das Modell jedoch wiederhaben möchte, soll im Ozeaneum nun ein anderes Modell gezeigt werden. Da das Ozeaneum nur Schiffe im Maßstab 1:50 zeigt, hatte ich wiederum Glück, dass ich mich anfangs für diesen Maßstab entschieden hatte. Ich wollte mein Modell eigentlich nicht hergeben, weil natürlich viel Herzblut dranhängt, doch nach reiflicher Überlegung ist es wohl besser, wenn es der Öffentlichkeit gezeigt wird, als ob es in meiner heimischen Garage ein trostloses Dasein fristet.

 

Beim Treffen auf der richtigen ARKONA in Stralsund war auch Dr. Thomas Förster vom Ozeaneum anwesend, um mein Modell anzuschauen, denn wir hatten zuvor schon telefoniert. Er war begeistert von der kleinen ARKONA und kaufte es mit Hilfe einer Spende an. Somit steht mein Modell seit Herbst 2018 im „Europäischen Museum des Jahres 2010“ und wird jährlich von über einer halben Million Gästen gesehen. Auch schöner Lohn für die Modellbauarbeit!

 

Was ich als nächstes baue, ist noch nicht klar. Vielleicht wird es wieder die Liebe auf den ersten Blick, wenn mir ein neues Schiff auffällt?