Die Bullaugen des Modells

Nun, nach einigen hundert Stunden Arbeit, steht er nun vor dir, der fast fertige Rumpf der TITANIC. Doch es fehlen ja noch die Bullaugen, insgesamt über 1200 Stück.

Die einzelnen Ebenen für die Bullaugen werden direkt auf den grundierten Rumpf übertragen und dann exakt ausgemessen. Bei meinem ersten Modell kamen nur drei Größen in Frage, bei meinem zweiten Titanicmodell sind Bullaugen der Größe 3 - 7 mm eingebaut, insgesamt fünf verschiedene Größen.

Man bohrt die Löcher mit einem scharfen Holzspiralbohrer mit Spitze. Man sollte hierbei nur hochwertiges Werkzeug verwenden, weil Billigbohrer viel zu kurze Standzeiten haben und manchmal schon nach dem zehnten Loch stumpf sind.

Trotzdem sollte man auch die guten Bohrer nachschärfen oder durch neue ersetzen, wenn man merkt, dass man unsaubere Bohrlöcher erhält. Es dauert eine ganze Weile, bis alle Bohrlöcher im Rumpf an der richtigen Stelle sitzen. Man sollte sich auch Zeit lassen, denn ein verrutschtes Bohrloch verunziert mitunter den ganzen Rumpf.

Natürlich werden die Bullaugen jetzt noch nicht eingesetzt, denn der Rumpf muss ja noch mit der berühmten Stahlplattenimitation versehen und lackiert werden, denn erst dadurch wird die TITANIC erst zur TITANIC.

Die Bullaugen selbst sind aus Messingrohr abgedreht, mit Epoxidharz gefüllt und dann eingesetzt. Bei den großen Bullaugen sind noch kleine Messingplättchen vorgeklebt, denn diese Fenster sind zwar in runde Öffnungen gesetzt, aber eher eckig.

 

Das Ruder der Titanic

Beim Original der Titanic war allein das Ruder ein gewaltiges Teil, offenbar aber aufgrund des Strömungsverhaltens des Schiffes aber immer noch zu klein, um effektiv tätig zu werde und Wirkung bei den Manövern zu zeigen. Es dauerte mehrere Hundert Meter, bis das Schiff beim Einschlagen des Ruders auch wirklich den Kurs veränderte.

Letzteres besteht bei meinem Modell aus einem Sperrholzgerippe, in das entsprechende Ruderscharniere aus dem Flugmodellbau einlaminiert wurden. Verschlossen wurde das Gerippe dann wiederum mit je einer Schicht 0,8 mm Flugzeugsperrholz und anschließend mit Laminierharz versehen. Man muss hier aufpassen, dass alle Ruderscharniere in einer Ebene liegen. Dazu kann man ein Stück Messingdraht durch die einzelnen Scharnieröffnungen stecken und den freien Lauf kontrollieren.

Dies ist entscheidend für die spätere Funktionsfähigkeit des Ruders. Außerdem muss man höllisch beim Laminierharz aufpassen, dass es die Scharniere nicht verklebt. In den Rumpf hinein ragt übrigens ein Rundstab aus Messing, der auch in das Gerippe einlaminiert wurde. An ihn kann später die Halterung für die Rudermaschine befestigt werden.

 

Der hintere Rumpfrohbau mit dem eingepassten Teil für Schraube und Welle. Dahinter kommt das Ruder.
Der hintere Rumpfrohbau mit dem eingepassten Teil für Schraube und Welle. Dahinter kommt das Ruder.

Weiter mit dem Baubericht: Stahlplattenimitation